Geneigte Leser

Sonntag, 26. Mai 2024

Bundeswehr in der Heeresstruktur IV: Jäger!

 

 
Michi hat vor ein paar Jahren mal deutsche Soldaten aus der Zeit des kalten Krieges von Under Fire Miniatures gekauft. Da diese Modelle die ABC-Schutztasche aus der Frühzeit der Bundeswehr nachgebildet hatten, wurden sie seinerzeit mittels Green Stuff auf die passende Maskentasche der Achtzigerjahre umgebaut. Seither standen die Figuren unangetastet in der Schublade.
 
Jetzt sind sie fertig geworden: Zwei Jägergruppen und der Jägerzugtrupp, die annähernd mit der Ausrüstung der Heeresstruktur IV ausgestattet sind. 


 
 
 
In dieser Periode, die von 1980 bis 1992 dauerte und die heißeste Phase des kalten Krieges darstellte, hatte das zu 98% aus Reservisten bestehende Territorialheer vornehmlich die Aufgabe den rückwärtigen Raum zu sichern, also die deutsche Heimat zu schützen. Das aktive Feldheer hingegen umfasste 12 Divisionen in 3 Korps, das heißt 36 Brigaden (17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, 3 Luftlande- und 1 Gebirgsjägerbrigade) plus zwei Heimatschutzbrigaden.


 
Die 15 Heimatschutzregimenter zu je 3200 Mann bestanden aus 3 nichtaktiven Jägerbataillonen und einer nichtaktiven Mörser- und Versorgungskompanie.
Diese 45 Jägerbataillone wiederum setzten sich jeweils zusammen aus einer Stabs- und Versorgungskompanie mit 7 Feldkanonen 20mm (gezogen von Lkw 2t gl Unimog) und 4 Jägerkompanien mit jeweils 4 Zügen.
 
Damit sind wir beim Jägerzug, der aus einem Offizier, vier Unteroffizieren und 35 Jägern bestand. Von diesem sind Teile hier als Modelle dargestellt. 
Der Jägerzug setzt sich zusammen aus dem Zugtrupp, sowie 3 Jägergruppen. Im Vordergrund sind vier Soldaten des Zugtrupps zu sehen: Von links nach rechts sind das der Funker mit dem Tornisterfunkgerät, der Jägerfeldwebel (abweichend mit Maschinenpistole ausgestattet), der Kraftfahrer C (als Melder) und ein Scharfschütze:
 
 
 
 
Nach Vorschrift hätten die beiden dargestellten Jägergruppen anstatt mit der leichten Panzerfaust, mit der schweren ausgerüstet sein müssen und zwei der Jäger als Scharfschützen ein Zielfernrohr auf ihrem Sturmgewehr montiert haben müssen. Einer hätte zusätzlich noch ein Funkgerät und der Gruppenführer zusätzlich eine Pistole haben müssen. Doch da wollen wir mal nicht zu anspruchsvoll werden. Es ist immerhin anerkennenswert, dass überhaupt einigermaßen historische Bundeswehrsoldaten im 28mm Maßstab existieren, die obendrein auch noch sehr detailliert dargestellt sind. Eigentlich sind Uniformen und Ausrüstung eher späte Sechzigerjahre, auch, wenn sie für die Achtzigerjahre angeboten werden, aber durch Umbau der ABC-Schutztaschen und entsprechende Bemalung der Koppeltragegestelle und Uniformen kann man ein bisschen darüber hinweg täuschen. Die nicht mehr ganz so aktuellen Klappspaten mit Holzgriff mögen in irgendeinem Depot übrig gewesen sein und ihren Zweck bei den Heimatschutzregimentern des Territorialheeres immer noch erfüllen.

Zur Vollständigkeit des Zugtrupps fehlen der Zugführer (ein Leutnant oder Oberleutnant) mit Sturmgewehr, der zweite Scharfschütze, ein weiterer Funker, sowie drei Jäger. 
Trotzdem ist es ein ganz ansehnlicher Haufen geworden, der hoffentlich viel Spaß auf dem Spieltisch bereiten wird...




 

Keine Kommentare: