Geneigte Leser

Donnerstag, 6. April 2023

The Silver Bayonet: Szenario 2 - The Revenants


April scheint ja der Monat der lebenden Toten beim Table Terror Team zu sein, also kommt hier noch ein weiterer Spielbericht zu dem Thema. Michis Gegner dabei war allerdings nicht Doc, sondern Walter, der auch im ersten Szenario mit seinen Spaniern gegen Michis Nassauer angetreten war.


Es war schon eine Woche vergangen, seit die kleine Expeditionsgruppe hätte zurückkehren sollen. Das war an sich nichts Ungewöhnliches, dass Verspätungen bei Märschen durch ungesichertes Gelände auftraten, aber es war bekannt, dass diese kleine Einheit einen Gegenstand von hohem Wert im Kampf gegen die Mächte des Übernatürlichen bei sich tragen sollten. Also erreichte der Befehl diese Kameraden zu suchen und ihr Schicksal aufzuklären die paranormalen Spezialkräfte der jeweiligen Fraktionen auf den fernen Schlachtfeldern und heimgesuchten Hinterländer der napoleonischen Wirrungen. Dabei galt es natürlich in erster Linie das genannte Artefakt sicherzustellen und der Obrigkeit unbeschadet zu überbringen. Ein Wettlauf in das Gebiet des zuletzt bekannten Lagers der Expeditionsgruppe begann...


Da waren zunächst die spanischen Königlichen, die in der selben Formation wie beim letzten Einsatz angetreten waren. Der Chronist erspart es sich ein weiteres Mal auf deren unaussprechliche Namen einzugehen. Im Berichtsverlauf wird sich die jeweilige Funktion der mediterranen Zeitgenossen ohnehin ergeben. Am Rande einer Lichtung angekommen, sahen sich die Südländer einer merkwürdig sinister anmutenden Ruine gegenüber, die so gar nichts mit der von den Einheimischen in den Tiefen des Waldes vermuteten Scheune gemein hatte. Es schien sich vielmehr um die Überreste eines kultischen Versammlungsplatzes zu handeln. In den wabernden Nebeln waren schemenhafte Gestalten zu erkennen, die um die zerbröckelnden Mauern herumstreiften.

Den herzoglich-nassauischen Truppen, die sich von der gegenüberliegenden Seite der Lichtung näherten, bot sich das selbe Bild. Die beiden gegnerischen Truppenkontingente konnten einander auf der jeweils jenseitigen Seite des alten Gemäuers zwar nicht ausmachen, reagierten jedoch militärisch exakt auf die gleiche Weise. Zuerst befahl der nassauische Major seinen Schützen das Feuer auf die Schemen im Nebel, die sich auf Anruf nicht als Verbündete zu erkennen gegeben hatten, sich allerdings auch nicht als Gegner ergaben. Von beiden Seiten hämmerten die Musketiere ihr Geschosse in den Nebel, was die schlurfenden Schatten dazu bewegte sich auf die Schützen zu zu bewegen. Inzwischen waren sie als die offensichtlich untoten Kameraden der Expedition zu erkennen, die an diesem Ort wohl ein Fluch getroffen und nur halb ins Jenseits befördert hatte.


Da diesen mit Musketenfeuer nicht beizukommen war, obwohl die Kugeln sie durchlöcherten, ermannten sich die Tapfersten der jeweiligen Truppen und zogen blank. Von den Königlichen war es der Sappeur mit seiner zweihändigen Axt, der sich den verwesenden Kadavern entgegenwarf, die auf seine Kameraden zukamen.


Bei den Herzoglichen war es der Leutnant, der mit seinem Säbel den ersten Wiedergänger in Stücke hieb, dabei jedoch selbst einige Blessuren einstecken musste.


Auf beiden Seiten waren es nun die Anführer, die sich ein Beispiel nahmen und dem jeweils nächsten Wiedergänger mit ihren Säbeln entgegen traten. Major Maximilian von Oberlauken konnte den Finsterling ausschalten, ohne dass er wie sein Leutnant verletzt wurde.


Der spanische Capitano enthauptete den Nächsten mit einem gekonnten Hieb und blieb ebenfalls unverletzt.


Währenddessen gelang es seinem gerissenen kleinen Bruder Alfredo, dicht gefolgt von seinem geistlichen Beistand Don Camillo, sich an dem Sappeur vorbei zu winden und eine geheimnisvolle Kiste zu öffnen, die sich an der Ecke des Gemäuers befand, wo der erste Wiedergänger aus dem Nebel aufgetaucht war.


Ein Überblick über die Lichtung zeigt dem geneigten Leser am oberen Bildrand die spanische Schützenreihe und Alfredo, der sich an der rechten oberen Ecke der Ruine über die Kiste hermacht.
An der rechten unteren Ecke hat sich hingegen Else Baumann, die nassauische Marketenderin einem weiteren Fund gewidmet, während ihre Kameraden sich über die ganze Breite der Lichtung aufgelockert haben und mit dem Nachladen ihrer Musketen beschäftigt sind. 
in der Mitte der Ruine befindet sich der letzte verbliebene Wiedergänger und bewacht einen geheimnisvollen Gegenstand.


Die Nassauer rücken vor, da sich der Feind nun im Gelände gezeigt hat und es außerdem wichtige Funde zu sichern gilt.

Alfredo, der hinterhältige kleine Bruder des spanischen Capitanos hatte die Kiste zwar als Erster gefunden, aber sie nach der Enttäuschung über den Fund einiger alter Steinplatten mit unleserlichen Schriftzeichen anstelle von Goldmünzen oder Geschmeide dem Geistlichen zur Sicherung überlassen. Don Camillo wurde ganz aufgeregt, denn es handelte sich ganz offensichtlich um das äußerst bedeutsame Artefakt, das es unbedingt zu erringen galt.


Der treu sorgende Major hatte inzwischen seinen tapferen Leutnant in die Obhut der Heilerin übergeben und überließ ihn seiner Genesung an der unteren linken Ecke des zerfallenden Gemäuers. 


Daraufhin begab er sich in das Gebäude, wo der letzte verbliebene Wiedergänger bereits auf ihn wartete, während der hinterlistige Alfredo sich außen an der Rückwand auf den Weg zu neuen Untaten machte.


Die Nassauischen schützen hatten inzwischen einen spanischen Soldado von einem kleinen Hügel heruntergeschossen und ihr Major legte sich mit dem Untoten an, aber ein weiterer der verfaulenden Wiedergänger kam von links in den Steinkreis geschlurft. 


Major Maximilian von Oberlauken machte auch mit seinem zweiten untoten Gegner kurzen Prozess und konnte durch diesen die Zahl der durch die Nassauer erledigten Fälle auf drei erhöhen. Bei der Gelegenheit sicherte er nebenbei auch den dritten Fund für seinen Herzog. Das ergab insgesamt zwei Punkte für die Nassauer.


Da Don Camillo sich inzwischen jedoch für die Nassauer unerreichbar mit dem Artefakt aus dem Staub gemacht hatte, ging der Sieg an die Spanier, die ebenfalls zwei Wiedergänger ausgeschaltet und zwei Funde gemacht hatten.

Ein schönes und schnelles Spiel mit viel Abenteuer und Kopfkino, das ein weiteres Mal bestätigt hat, dass TSB den Geschmack der Spieler ins Schwarze trifft. Walter hat schon angefangen den Troll für das dritte Szenario zu bemalen...
 

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