The Silver Bayonet:
Michi und Doc hatten im vergangenen Jahr eine Menge Fleiß in die Aufarbeitung vorhandener und die Beschaffung neuer Figuren für die Ära der napoleonischen Kriege gesteckt. Am Ende stand dann ein Testspiel für das zu der Zeit neu erschienene genannte Spiel von Joseph McCullough, dem wir ja auch Frostgrave zu verdanken haben, das dem Table Terror Team schon viel Spaß bereitet hat.
TSB ist ein sogenanntes"Gothic Horror"-Spiel, das also durch seine Erzählweise und Gestaltung eine gruselige Atmosphäre aufbauen soll und vor deren Hintergrund zwei oder mehr gegnerische Gruppen von Spezialisten um den Sieg über etwas Übernatürliches wetteifern lassen sollen.
Leider haben Doc und Michi es seinerzeit verpasst einen ordentlichen Spielbericht für die geneigte Leserschaft dieses Blogs zu verfassen, als das erste Szenario aus dem Buch gespielt wurde - "The Investigation", bei dem es darum ging rätselhafte Funde von verstümmelten Leichen in einem abgelegenen Dorf aufzuklären. Deshalb wurde dasselbe Szenario jetzt durch Michi und Walter von den Fränkischen Tabletop Feldherren wiederholt. Michi führte dabei exakt die Truppe aus dem Herzogtum Nassau-Usingen ins Feld, die schon am ersten Waffengang gegen Doc teilgenommen hatte.
Von links nach rechts sehen wir hier den Grenadier Heinrich Mannheimer, den Voltigeur Alfred Franzmann, den Füsilier Konrad Altmann, die Marketenderin Else Neumann, eine gewisse Kräuterkundige namens Hildegard Baumann, einen Okkultisten namens Bruder Ignazius, den Leutnant Gerald Weber, sowie als kommandierenden Offizier den Major Maximilian von Oberlauken:
Walter befehligte eine dubiose Mannschaft aus zwielichtigen spanischen Charakteren, deren fremdländische Namen der Chronist werder im Stande war sich zu merken, noch sie hier wiedergeben zu können, weshalb in der weiteren Berichterstattung lediglich auf ihre jeweilige Funktion eingegangen werden soll...
Ausgangslage:
In einem abgelegenen Dorf wurden verstümmelte Leichen gefunden. Der Täter wurde nie gesehen und niemand kann sagen, ob die Taten überhaupt von einem menschlichen Wesen begangen wurden. Auf jeden Fall ist die Geschichte interessant genug, dass sich zwei auf übernatürliche Bedrohungen spezialisierte Militäreinheiten auf den Weg machen, um Licht ins Dunkel zu bringen. In dem Dorf findet sich ein verfallender mittelalterlicher Friedhof, der schon mehrfach heimgesucht worden sein soll (fünf Hinweise sind darin und darum verteilt, die durch Holzklötzchen markiert markiert sind und bei Annäherung einer Figur auf weniger als 1 Zoll untersucht werden darf). Einer Befindet sich an der Ecke des Gasthauses, einer im linken vorderen Wäldchen, einer am Fuß des Mausoleums mit dem Türmchen am linken Eingang des Friedhofs, einer zwischen der Friedhofsmauer und dem vorderen mittleren Mausoleum, sowie der letzte am Fuß des Standbilds beim hinteren Eingang.
Die Spanier, die wir im folgenden Bild sehen, nähern sich dem Friedhof von Westen her, während die Nassauer in der Ferne sichtbar von Osten anrücken. Ganz links vor dem Eingang sehen wir den Geistlichen - vermutlich ein heimlicher Inquisitor, der Wunder wirken kann, in der Mitte steht ein Jäger mit besonders herausragenden Fähigkeiten im Umgang mit Feuerwaffen, an dessen rechter Seite befindet sich der Kommandant mit wahrscheinlich wohlklingendem exotischen Namen und an der rechten Friedhofsecke den einzigen Soldaten. Es gibt noch einen spanischen Sappeur, eine Irreguläre namens Esmeralda (ja, diesen Namen hat sich der Chronist gemerkt) und den jüngeren - und hinterhältigen - Bruder des Kommandanten, die jedoch alle irgendwo hinter dem Gasthaus herumschleichen und nicht aus diesem Blickwinkel zu erspähen sind (weil sie von Walters Assistenten Gerhard geführt wurden, der sich auf der nördlichen Tischseite verbarg):
Das nächste Bild zeigt bereits eine deutlich voranschreitende Lageentwicklung. Am unteren Bildrand ist die weit gefächerte Front der Nassauer zu erkennen, die an die westliche Friedhofsmauer herangerückt sind und mit einigen Kräften bereits überwunden haben: Der Major ist am Weitesten in Richtung Spanier vorgedrungen und hat bereits einen Hinweis untersucht. Inzwischen schießt er bereits auf den spanischen Jäger, wie am Pulverdampf in Bildmitte zu erkennen ist. Links knapp außerhalb der nordwestlichen Friedhofsecke hat Else Baumann einen weiteren Hinweis untersucht und innerhalb dieser Ecke hat Leutnant Weber bereits beim dritten Hinweis den Unhold aufgetan, der ihn sofort angreift. Der Leutnant wird in ein Handgemenge verwickelt, das einige Zeit hin und her wogt.
Am linken Bildrand ist der spanische Sappeur dabei die Bildfläche zu betreten, während auf ungefähr gleicher Höhe parallel zu ihm die irreguläre Milizionärin Esmeralda in südlicher Richtung dem Friedhof nähert. Der spanische Soldat hat den Hinweis an der Ecke des Gasthauses erkundet und der hinterhältige kleine Bruder des spanischen Kommandeurs hat am Torpfosten des nördlichen Eingangs Stellung bezogen. Er liefert sich ein Feuergefecht mit dem Füsilier Altmann, der neben der nordwestlichen Friedhofsecke steht, wo Else Neumann im Wäldchen den Hinweis gefunden hat.
Den letzten Hinweis hat schließlich der spanische Jäger nahe dem
östlichen Eingang gefunden. Auch er schießt bereits auf den nassauischen
Major und rafft ihn dahin.
Seite an Seite rücken Esmeralda und der Sappeur feuernd weiter auf den Friedhof zu. Ihnen steht der Sinn nach Rache für den Tod des hinterhältigen kleinen Bruder ihres Anführers, der von Füsilier Altmann vor dem Tor erschossen worden ist.
Leutnant Weber schlägt den Unhold mit dem Säbel in Stücke und setzt dessen finsterem Treiben damit endlich ein Ende:
Die Spanier werden Zeuge des Untergangs dieses Monsters und sinnen kurz über den Nutzen einer Weiterführung der Kampfhandlungen gegen die heldenhaften Mannen des Herzogtums Nassau-Usingen nach. Spielstand zu diesem Zeitpunkt ist:
Herzogtum Nassau-Usingen: 5 Punkte (2 für mindestens 2 untersuchte Hinweise, 2 für die Entdeckung des Unholds und 1 für seine Tötung)
Königreich Spanien: 2 Punkte für mindestens 2 untersuchte Hinweise
Der spanische Kommandeur mit dem unaussprechlichen, jedoch wahrscheinlich sehr wohlklingenden und exotischen Namen ruft seine Leute zurück, nachdem ihm klar geworden ist, dass er mindestens fünf weitere Nassauer massakrieren müsste, um mehr Punkte erringen zu können als die Nassauer zu diesem Zeitpunkt schon haben. Da nicht damit zu rechnen ist, dass jene das ohne möglicherweise tödliche Gegenwehr zulassen werden, präsentiert er dem Gegner den Säbel <und tritt ehrenhaft den Rückzug an.
Fazit:
Auch beim zweiten Durchgang war dieses Szenario überwältigend packend und dicht mit Atmosphäre, Spannung und Ereignissen gefüllt. Vielleicht liegt es an den Spielern, aber wir hatten den Eindruck, dass die Geschichte, die uns die Figuren und die Würfel erzählen ebenso mitreißend und kurzweilig ist wie bei Frostgrave.
Walter hat unmittelbar nach dem Spiel weitere Figuren für TSB bestellt und inzwischen auch welche an Michi abgegeben - das dürfte alles sagen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen