Geneigte Leser

Montag, 14. April 2008

Aliens in Rattlesnake!


Die Idee:
Wir wollten einfache Regeln für die Einbindung typischer Giger-Aliens in jede Art generischer Szenarios. Deren Profil lag auf der Hand: Schnelle Nahkämpfer mit Klauen, einem Teleskopgebiss und einem klingenbewehrten Schwanz. Das Blut ist ätzend und verursacht Schäden an Lebewesen und totem Material. Wir haben uns entschieden die Aliens nicht schneller als Menschen zu machen, aber im Gegensatz zu ihnen die Bewegung nicht einzuschränken. So können sich Aliens auf jedem Gelände 6 Zoll weit bewegen und zwar in horizontaler und vertikaler Richtung. Hindernisse, über die ein Mensch klettern müsste, überwinden sie automatisch.
Die Aliens können sich zwischen einem Slug-Attack mit dem herausschnellenden Gebiss (2W6 Schaden) oder mit den Klauen (1W6 Schaden) entscheiden, wenn sie sich im Basecontact mit einem Gegner befinden. Außerdem haben sie zusätzlich einen Sword-Attack mit ihrem Schwanz (2W6 Schaden), der auch aus bis zu 1 Zoll Abstand ausgeführt werden kann, ohne sich im Basecontact zu befinden. Das Exoskelett der Aliens gewährt keinen Panzerungsschutz, aber Aliens sind immer so widerstandsfähig wie die zähesten Menschen (Swashbuckler bei Blood&Swash).
Im Fall, dass Aliens Schaden erleiden, kommen alle Figuren im Basecontact mit dem ätzenden Blut in Berührung und müssen einen Rettungswurf ablegen. Gelingt dieser nicht, erleiden sie 1W6 Schaden. Ein Spillmarker wird für jeden Treffer, der Schaden verursacht, unter dem Alien platziert. Figuren, die mit dem Marker in Berührung kommen, werden wie zuvor verätzt. Außerdem können sie wie üblich in der Lache ausrutschen.
Das war´s: So einfach wie möglich.

Das Szenario:
Im Wilden Westen sollte sich zeigen, ob Menschen überhaupt eine Chance gegen unsere Aliens haben. Mit Revolvern, Schrotflinten und Winchestern bewaffnete Bürger sollten der gleichen Anzahl unbewaffneter Aliens gegenübertreten.

Die Geschichte:Es war im späten 19. Jahrhundert in Rattlesnake, Colorado. Eine Explosion in der örtlichen Goldmine hatte zum Einsturz mehrerer Stollen geführt, die einige Minenarbeiter verschütteten. Nachforschungen zur Ursache der Explosion durch die Minenbetreiber führten zu der Entdeckung, dass die Explosion außerdem den Zugang zu einer ungeheuer großen Höhle freigelegt hatte. Das verwunderlichste an dieser Höhle war die darin befindliche uralte Pyramide. Die renommiertesten Wissenschaftler Neu-Englands reisten von der berühmten Miskatonic Universität an und begannen eine Expedition unter die Oberfläche der Rocky Mountains. Sie wurden niemals wiedergesehen. Von der Minengesellschaft angeheuerte Revolverhelden sollten nach ihnen in den finsteren Gängen suchen. Von diesem Tage an verschwanden immer mehr Einwohner Rattlesnakes und Gerüchte über unter der Erde lebende Dämonen und Menschenopfer begannen die Runde zu machen. Pinkertondetektive kamen und verschwanden ebenfalls auf mysteriöse Weise. Das kleine Rattlesnake wurde beinahe zur Geisterstadt und die wenigen verbliebenen Einwohner verrammelten nachts ihre Türen und Fenster und blieben zu Hause.
Es kam der Tag, dass der Ruf nach einem neuen Bürgermeister laut wurde, denn der alte Shoestein hatte, wie so viele andere auch, die Flucht ergriffen und sich aus dem Staub gemacht. Der Wahlausschuss beschloss die Sache selbst in die Hand zu nehmen und erst einmal für Ruhe und Sicherheit auf den gefährlichen Straßen zu sorgen. Die Männer bewaffneten sich bis and die Zähne und legten sich vor Sonnenuntergang am Mineneingang auf die Lauer.

Das Spiel:
Da bei Blood&Swash die Zugreihenfolge zufällig durch gezogene Spielkarten festgelegt wird, wollte es das Schicksal so, dass sämtliche Revolverhelden bereits im Feuervorbehalt lagen und nur noch abzudrücken brauchten, sobald sich die Aliens aus der Mine hervorwagten.

Eines von vier Aliens wurde sofort nach Verlassen der Mine zur Strecke gebracht. Zwei Treffer verursachten Schaden, deshalb zwei Spillmarker:
Ursprünglich erdacht, um die Untoten zu töten: Eine doppelte 4, 5 oder 6 wird benötigt, um einen Zombie unschädlich zu machen, ist aber natürlich genauso tödlich für lebende Wesen, ob es nun ein Löwe, ein Mammut oder ein Dinosaurier ist, oder einfach nur ein Westernheld...
Der arme Kerl wurde von der Klinge am Schwanz des Aliens geköpft! (Eine doppelte 6 ist der größtmögliche Schaden bei 2W6).


Selbst wenn diese Situation für den Mann mit der Schrotflinte ausweglos erscheint, gelang es ihm doch dem Alien Schaden zuzufügen und davonzulaufen! Die zwei Aliens hinter dem Schützen mit der (leeren) Schrotflinte wurden von dem Meisterschützen mit der Winchester auf dem Dach von Wells Fargo erschossen. Die Winchester hat eine sehr hohe Reichweite, weshalb auch die Short Range höher als bei anderen Waffen ist und wesentlich höheren Schaden verursacht, als ein aus gleicher Entfernung abgefeuerter Revolver.
Zählung der Toten: Zwei Revolverhelden und alle vier Aliens...

Bergen der Leichen und ein Foto für die Presse...

...und dann ab in den letzten Zug nach Hause!

Ergebnis:
Ein sehr spannendes Spiel mit perfekt ausbalancierten Hausregeln für die Aliens. Diese hatten kaum eine Chance im offenen Gelände die Distanz zu den Revolverhelden zu überwinden, ohne Treffer einstecken zu müssen.
Gegen automatische Waffen wären sie vollkommen chancenlos gewesen. Aber in klassischen Filmszenarien begegnen die Menschen den Aliens eigentlich nie im offenen Gelände und sind in der Regel zahlenmäßig oder von der Bewaffnung unterlegen. Wir werden die Regeln so lassen und bald ein Marines gegen Aliens Szenario ausprobieren!
Unter Umständen müssen wir uns dann vorher noch Gedanken über die Wirkung des ätzenden Blutes auf Maschinen und Waffen oder schlimmstenfalls auf eine Raumschiffhülle machen...



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sauber, Michi. Hat ja jetzt doch alles geklappt. Freut mich. Gruss, Doc