Geneigte Leser

Montag, 30. Januar 2012

Tableterror Terrortable

All unseren geneigten und zufälligen Lesern wünschen wir vom Tableterrorteam ein fantastisches neues Jahr!

Das Jahr 2012 hat begonnen und große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
Michi hat begonnen ein Spielbrett zu bauen, das es ermöglichen wird in Zukunft auf die blanke Tischoberfläche als gedachte Gladiatorenarena oder simulierte Hauptstraße irgendeines Westernkaffs zu verzichten. Weil die geliebte Eisenbahn ein lang gewünschtes Element in den unterschiedlichsten Spielszenarien sein sollte, wird sie ein essentielles Thema bei der Verwirklichung sein.
Da es im 28mm-Maßstab allerdings keine passende Modelleisenbahn in Deutschland gibt und die Verfügbarkeit der amerikanischen Spur S im Maßstab 1:64 hierzulande unerreichbar ist, werden wir auf die Idee der Schmalspurbahn ausweichen. Dazu müssen die H0-Gleise des Maßstabs 1:87 aber erst hergerichtet werden. Begonnen hat das Projekt mit dem Umbau einiger Bogenweichen aus dem H0-Gleissortiment von Roco Line.


Die Schotterbettungen wurden entfernt und die Antriebe aus den Bettungen ausgebaut. Außerdem wurde ungefähr jede zweite Schwelle entfernt und aus diesen außen die verbleibenden Schwellen verlängert.


Nach einer Anpassung mittels Stellschwellen und zurechtgestutztem Antriebskörper waren die Weichen mit einem funtionstüchtigen Handantrieb versehen.


Um einen stabilen Gleisverlauf zu erhalten wurden die Weichen mit Kontaktkleber auf stabiles Zeichenpapier geklebt, dessen Lösungsmittelanteil die Kunststoffschwellen regelrecht mit dem Untergrund verschweißte.


Die Gleise wurden mit mattem braunem Kunstharzlack (Revell Nr. 84) bemalt und die Schwellen mit aufgehellter Farbe trockengebürstet. Die Schienen und Kleineisen erhielten noch eine Lasur mit stark wasserverdünnter rostbrauner Acrylfarbe (Vallej0 Nr. 72043).


Die Schienenköpfe wurden selbstverständlich wieder blank geschliffen, da sie ja elektrisch leitfähig sein müssen.


An die Weichen wurden Flexgleise angelötet und im Bogenverlauf ebenfalls auf die Unterlage geklebt. Die Flexgleise sind tatsächlich maßstabsgerechte Schmalspurgleise der Spurweite 0n30 im Maßstab 1:48 von Micro Scale Engineering, deren Schwellen von vornherein die richtige Länge hatten.


Schließlich wurde der fertiggestellte Viertelkreis, der einmal eine Bahnhofseinfahrt darstellen soll, komplett mit Modellbahnschotter der Baugröße H0 von Busch eingeschottert.


Die Papierunterlage wurde weitestgehend zurückgeschnitten, um der Gleisgeometrie noch Stabilität zu gewährleisten, aber beim Einbau nicht unhandlich zu sein.


Nun wurde es Zeit das vorgesehen Spielbrett so zu behandeln, dass sowohl der Landschaftsbau wie auch die später angedachte Faltmöglichkeit zur leichteren Lagerung problemlos vonstatten gehen würde.
Dazu wurden an den zwei 100x50cm großen Flügeln und der 100x100cm großen Mittelplatte aus 10mm starkem Pappelsperrholz 5mm starke Fiefernleisten angeleimt, die etwas mehr als die Höhe des Gleisbetts kaschieren werden.


Die erste Probeauslegung der fertigen Bahnhofseinfahrt auf dem Flügelbrett zeigt, dass die Gleisenden bahnhofsseitig noch gestutzt werden müssen.


Das noch rohe Spielbrett in seiner ganzen Größe von 100x200cm zeigt die Dimensionen der in einem Oval anzulegenden Gleisanlagen, die Zuglängen von etwas mehr als einem Meter erlauben werden.


Da die Gleisbettungen aus Naturstein mit einem Gemisch aus Weißleim, Spülmittel und Wasser fest gemacht werden, musste der Untergrund zuerst einmal wasserfest gemacht werden. Dazu wurden die Platten satt mit hochglänzendem braunem Kunstharzlack gestrichen, bevor die Gleise mit Kontaktkleber daraufgeklebt wurden.


Man sieht deutlich, dass die ganze Bahnhofseinfahrt nun aufs Äußerste an den Plattenrand gerückt ist und die Bahnsteiggleise ein ganzes Stück gekürzt wurden, um mit dem Rand der Flügelplatte abzuschließen.


Die Weichenantriebe wurden mit Holzplanken aus zurechtgeschnittenen Kaffeerührstäbchen verkleidet. Der Bahnübergang wurde ebenfalls daraus erstellt.


Weil der Bahnhof ein kleines Betriebswerk erhalten sollte und für die Wildwest-Stadt bereits ein selbstgebastelter Lokschuppen existiert, wird auch eine Drehscheibe zum Verteilen der Loks auf die Schuppengleise oder einfach nur zum Wenden der Schlepptenderlokomotiven benötigt.
Um diese Drehscheibe befahrbar zu machen, mussten die Schienen darauf natürlich ebenfalls elektrisch leitend gemacht werden. Dazu hat Michi sich etwas ganz Besonderes ausgedacht:

Aus dem Elektronikfachmarkt wurde eine 1mm starke doppelseitig kupferbeschichtete Leiterplatte von 25x25cm Größe beschafft.


In einer selbstgebastelten Vorrichtung wurde diese Leiterplatte kreisrund ausgeschnitten.


In der Mitte wurde die leitfähige Kupferbeschichtung auf beiden Seiten weggekratzt und die Ober- und Unterseite mittels angelöteten Kabeln elektrisch verbunden.


Auf der Oberseite wurden Schienen aufgelötet.


Eine für den Spielbetrieb vorgesehene Schlepptenderlok passt gerade so darauf.

Die Oberseite erhielt noch eine Bohlenoberfläche aus 4mm starker MDF-Platte, in die mit dem Skalpell Bretterfugen eingeritzt wurden.


In der Mitte wird sich die Drehscheibe von einer 4mm-Schraube zentriert auf einer Unterlegscheibe drehen und außen auf Linsenschraubenköpfen gelagert werden, an welche die Kabel zur Stromversorgung angelötet werden. Die Drehung der Scheibe um 180° wird automatisch eine Polumkehr erwirken.

Keine Kommentare: