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Mittwoch, 31. Januar 2024

DAS BOOT: Durchbruch in den Atlantik

Gestern trafen sich die Teilnehmer der letzten erfolgreichen Feindfahrt zum ersten Mal in Chris' neuem U-Bootbunker.

Der Titel verrät, worum es ging: 

Das Boot hatte den Auftrag von Bergen in Norwegen auszulaufen und in den Atlantik durchzubrechen. Dazu war die Besatzung rechtzeitig und vollzählig zur dritten Feindfahrt angetreten. Inzwischen hatte sich der kriegsmüde ehemalige Kommandant Chris als leitender Ingenieur in den Maschinenraum zurückgezogen und hatte den Kommandantenposten an Kapitänleutnant Michi übergeben, der sich freiwillig gemeldet hatte, um auch mal den roten Pullover anzuziehen und die weiße Mütze aufzusetzen, wie es bisher Brauch auf dem Boot war.


Der erste Wachoffizier Walter und Obersteuermann Sven waren den Müßiggang an Land schon seit Langem leid und brannten auf versenkte Bruttoregistertonnen. Nach Erhalt der Befehle des BdU unterrichtete der Kommandant seine Offiziere über Lage und Auftrag. Dann wurde das Boot gefechtsklar befohlen und die Besatzung auf ihre Stationen geschickt. Zusammen mit dem Obersteuermann legte der Kommandant den günstigsten Kurs fest und bestand von vornherein auf strikte Einhaltung. Der erste Kurs wurde gesetzt, die Maschinen gingen auf volle Fahrt und das Boot pflügte in die Nordsee. 


Die ersten Funksprüche gingen ein und wurden durch den ersten Offizier entschlüsselt. Dem BdU war es in seinem unermesslichen Ratschluss eingefallen dem Boot weitere Aufgaben zuzuweisen, die den Kaleun immer missmutiger stimmten. Der Zeitplan war knapp bemessen. Da wäre keine Zeit Wetterlagen und Feinaktivitäten aufzuklären, die nicht auf unmittelbarem Kurs lagen. Insgeheim beschloss der Kommandant ähnlichen Unsinn im weiteren Verlauf zu ignorieren. Wie gut er damit beraten war, erwies sich schon bald. Nach einigen Wartungsarbeiten im Boot war ein erster Kontakt mit einem Einzelfahrer die erste Bewährungsprobe. Da dieser den Kurs ohne wahrzunehmenden Geleitschutz kreuzte und in Reichweite des Bordgeschützes geriet, erlaubte der Kommandant ein paar Schießübungen, bei denen der erste Offizier wie üblich versagte und den Frachter am Horizont, anstatt unter der Wasseroberfläche, verschwinden ließ. 
Der Obersteuermann hingegen glänzte mit beispielhaften Navigationskünsten, auch wenn diese dem leitenden Ingenieur zunehmend unheimlich wurden und er wiederholt den Einsatz des Sextanten forderte, um neu zu koppeln. Ein überraschender Fliegerangriff, der sofortiges Tauchen verlangte, konnte dem Boot nur geringen Schaden zufügen, der bald mit Bordmitteln behoben war. Die anschließende zweistündige Tauchfahrt oder wiederholt auftretende Stürme und schwere See versetzten das Boot jedoch offensichtlich um ein paar Seemeilen nach Steuerbord, so dass die stark besetzte Brückenwache unerwartet Minen voraus sichtete. Der Kommandant befahl sofort "Maschinen Stop" und ließ nun tatsächlich den Sextanten zum Einsatz bringen. Die Kursabweichung konnte dadurch bestätigt werden und das Minenfeld als bekannt bestätigt werden. Ein 120-Grad-Haken nach Backbord sollte das Boot aus dem Minenfeld herausbringen, aber zwei der Minen wurden doch durch Annäherung zur Explosion gebracht. Der entstandene Schaden war zwar herausfordernd, jedoch nicht kritisch. Es erwies sich als richtige Entscheidung nicht rückwärts aus dem Minenfeld gefahren zu sein, sondern eine zeitsparende Kurskorrektur befohlen zu haben, so dass sich das Boot bald schon mit voller Fahrt wieder dem Zielplanquadrat nähern konnte. 


Weitere Feindsichtungen wurden durch den Kommandanten ebenso ignoriert, wie eingehende Funksprüche. Die verbleibende Zeit wurden ordentliche Mahlzeiten zubereitet und verspeist, Schokolade und Zigaretten ausgegeben, verwundete versorgt und weitere anfallende Wartungen durchgeführt. Selbst das beschädigte Bordgeschütz konnte wieder gefechtsklar gemacht werden und am Ende erreichte ein voll einsatzbereites Boot mit vollzähliger Besatzung rechtzeitig das Zielplanquadrat.


Der BdU hatte in seiner Manöverkritik zwar auf das Fehlen versenkter Bruttoregistertonnen und das Nichterledigen der diversen Nebenaufträge hingewiesen, jedoch die Leistung als "ordentlich" bewertet, da der Hauptauftrag erfolgreich erledigt wurde. 
Der Alte fasste in seiner eigenen Manöverkritik zusammen, dass der LI wie bei diesem Einsatz auch zukünftig stärker durch die Mannschaften aus anderen Abteilungen zu unterstützen sei, der Obersteuermann hervorragend navigiert habe, jedoch in seiner Lageabbildung bei Kontakten sicherer werden müsste, und der erste Offizier dringend auf Artillerielehrgang zur Naschschulung angemeldet werden sollte. Nichts davon fand seinen Weg als Eintrag ins Logbuch. Dort stand lediglich:

Meldung an BdU: 
Auftrag erfüllt, Atlantik erreicht.

Das Boot sieht seinem ersten Hochseeeinsatz im Atlantischen Ozean entgegen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Klasse

Hudson hat gesagt…

Wow, gratulation zur erfolgreichen Fahrt!!